Schulmädchen in Schuluniform laufen auf einem Feldweg.
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Weltweit erkennen immer mehr Regierungen die positive Wirkung von Schulessen

Gute Nachrichten vom Welternährungsprogramm: Mehr Kinder denn je erhalten täglich eine Schulmahlzeit, ihre Zahl erreichte eine globale Höchstmarke von 466 Millionen. Weltweit erkennen Regierungen an, dass Schulmahlzeiten eine Investition in Zukunft, Klimaresilienz und gerechtere Ernährungssysteme sind. Doch ist noch Luft nach oben.

Mit dem alle zwei Jahre veröffentlichten Bericht „The State of School Feeding Worldwide“ gibt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) einen Überblick, wie Länder weltweit ihre Schulverpflegungsprogramme konzipieren und umsetzen und welche Erkenntnisse sie dabei gewinnen. Der Report ist die wichtigste Veröffentlichung des WFP und das primäre Berichtsinstrument der School Meals Coalition (SMC). Beide Organisationen eint ein Ziel: Sie wollen sicherstellen, dass bis 2030 jedes Kind weltweit täglich eine gesunde Mahlzeit in der Schule erhält.

Kernbotschaften des aktuellen Reports

  • In den letzten zwei Jahren konnten insgesamt 80 Millionen Kinder mehr durch Schulmahlzeitenprogramme erreicht werden. Den höchsten Anstieg verzeichneten Länder mit niedrigem Einkommen und hier insbesondere der afrikanische Kontinent mit etwa 20 Millionen Kindern.
  • Mehrere Länder haben erstmals Schulverpflegungsprogramme aufgelegt, wie etwa Kanada, Indonesien oder die Ukraine, oder besondere Entwicklungsschritte installiert, wie etwa Dänemark. Hier werden in einem Pilotprojekt über vier Jahre verschiedene Verpflegungs- und Fördermodelle evaluiert (wir berichteten).
  • Weltweit belaufen sich die Investitionen in Schulverpflegungsprogramme auf 84 Milliarden US-Dollar jährlich. Zu 99 % werden diese Kosten aus den jeweiligen Länderbudgets gedeckt. Sowohl auf nationaler als auch auf subnationaler Ebene zeigen sich positive und konsistente Kosten-Nutzenverhältnisse von 3 bis 9 US-Dollar je ausgegebenem Dollar (Return-of-Investment).
  • Trotz des Zuwachses erhält etwa die Hälfte aller Grundschulkinder weltweit keine Schulmahlzeiten. Die Reichweite der Programme beträgt in Ländern mit niedrigem Einkommen nur 27 %, in Ländern mit hohem Einkommen 80 %.
  • Über alle Regionen und Einkommenslevel hinweg engagieren sich Länder im Rahmen ihrer Programme für Schulverpflegungsrichtlinien und -standards. Weltweit gaben 107 Länder an, über solche Richtlinien zu verfügen.
  • Während nationale Regierungen die Rahmenbedingungen setzen, sind es in der Regel Kommunen, die die Programme umsetzen. Erstmals nennt der Report deshalb Daten und Praxisbeispiele von Städten weltwelt (u. a. Mailand, Kopenhagen, Montpellier).
  • Erneut zeigt die Erhebung des WFP starke positive Auswirkungen von Schulverpflegungsprogrammen auf Bildung, soziale Teilhabe und Sicherheit, Gesundheits- und Klimaschutz und die nachhaltige Transformation von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen.

Veränderte Wahrnehmung, bessere Anerkennung

Der neueste Bericht zeigt mit Blick auf Schulverpflegungsprogramme eindeutig eine veränderte Wahrnehmung der Länder weltweit, so das WFP und die SMC zusammenfassend. Programme werden nicht nur als das weltweit größte und wirksamste Sicherheitsnetz angesehen, auf das sich Regierungen in Krisenzeiten stützen können, sondern sie sind auch ein wichtiger Beitrag für die nationale Entwicklung hin zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme. Der positive Trend dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es dringend eines weiteren Ausbaus bedarf.

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