Bundesernährungsminister Alois Rainer stellt den Ernährungsreport 2025 vor.
Quelle: BMLEH
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Ernährungsreport 2025: Gestiegene Lebensmittelpreise führen zu mehr Preissensibilität

Das Bundesernährungsministerium hat den Ernährungsreport 2025 vorgestellt. Seit nunmehr einem Jahrzehnt werden Menschen in Deutschland einmal jährlich befragt, was ihnen beim Essen wichtig ist. In diesem Jahr zeigt sich, dass die Sensibilität für Lebensmittelpreise wieder zunimmt.

Was über die vergangenen zehn Jahre so gut wie unverändert geblieben ist: Fast allen Befragten ist der Geschmack beim Essen sehr wichtig oder wichtig (98 %). An zweiter Stelle folgt, dass das Essen gesund ist. Dies ist für 90 % der Befragten sehr wichtig oder wichtig. 

Mehr Augenmerk auf Lebensmittelpreise

Doch achten wieder mehr Menschen auf die Lebensmittelpreise, für 59 % ist „preiswert“ ein Kriterium beim Einkauf. Dieser Wert ist von 2015 (58 %) bis 2020 (46 %) gesunken und steigt seit 2021 (48 %) wieder deutlich.

Familien kochen wieder mehr

Der Anteil derjenigen, in deren Haushalt Kinder leben und die angeben, normalerweise gar nicht selbst zu kochen, ist signifikant gesunken: von 13 % (2015) auf 8 % (2025). Dabei kochen die meisten Haushalte gern (72 %), fast unbeeinflusst davon, ob Kinder im Haushalt leben: 75 % der Befragten mit Kindern kochen gerne, 71 % derjenigen ohne Kinder.

Weitere Ergebnisse im Überblick

  • Knapp die Hälfte der Befragten (43 %) kocht fast jeden Tag, 37 % zwei bis dreimal pro Woche. Diese Werte sind im Vergleich zu den Vorjahren weitgehend unverändert.
  • 24 % essen (mehrmals) täglich Fleisch oder Wurst. Dieser Anteil ist seit 2015 (34 %) signifikant gesunken. 71 % der Befragten essen mindestens einmal am Tag Gemüse und Obst, 64 % Milchprodukte wie Joghurt oder Käse.
  • 2 % ernähren sich vegan, 7 % vegetarisch. 37 % essen als Flexitarier nur gelegentlich Fleisch. Bei den jüngsten Befragten (14 bis 29 Jahre) ernähren sich 20 % vegan oder vegetarisch. Der Anteil nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die zwei wichtigsten Gründe für diese alternativen Ernährungsformen sind der Schutz von Tieren (86 %) sowie der Klima- bzw. Umweltschutz (81 %).
  • Fast alle Befragten kennen vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten. Von 2020 bis 2024 ist der Anteil derjenigen, die öfters vegetarische oder vegane Alternativen gekauft haben, von 29 auf 39 % signifikant gestiegen und 2025 (34 %) stabil geblieben.
  • Bei der Auswahl von Lebensmitteln ist der Geschmack entscheidend (93 %). 79 % achten auf saisonales Gemüse und Obst, 77 % auf Regionalität, für 77 % ist die Haltungsform der Tiere wichtig, von denen das Lebensmittel stammt.

Für die 21. Legislaturperiode soll für die Ernährungsstrategie ein neuer ernährungspolitischer Fokus gesetzt werden: Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat will die Themen ausgewogene Ernährung und Regionalität verstärkt gemeinsam betrachten und die Schwerpunktzielgruppen Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren fokussieren.

„Essen ist individuell, Teil unserer Identität und ein Stück Heimat. Entscheidend ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu einer regional verankerten, ausgewogenen Ernährung haben. Ernährungsbildung und verständliche Kennzeichnung helfen dabei ebenso wie ein gutes Angebot in Kita, Schule und Co.“
Bundesminister Alois Rainer

Den Ernährungsreport 2025 „Deutschland, wie es isst“ können Sie hier herunterladen. Für die repräsentative Studie hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa circa 1.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt.

Quellen

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