Jugendliche Mädchen und Jungen spielen Basketball.
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Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen auf dem Vormarsch: Frühe Prävention als Schlüssel

Die Prävalenz des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft bekräftigt deshalb ihre Forderung nach verbindlichen und früh ansetzenden Maßnahmen zur Verhältnisprävention: von wirksamen Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel bis hin zu verbindlichen Qualitätsstandards für Schulverpflegung und Schulsport.

In Deutschland liegen die Übergewichts- und Adipositasprävalenzen bei Kindern und Jugendlichen auf hohem Niveau. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts sind etwa 15 % der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig, fast 6 % von ihnen sind adipös. Mit Übergewicht bzw. Adipositas steigt das Risiko für Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, warnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und weist auf kontinuierlich wachsende Prävalenzen hin. Bundesweite Analysen für den Zeitraum von 2014 bis 2022 zeigen, dass die Prävalenz des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland jährlich durchschnittlich um 7,2 % zunimmt. Im Jahr 2022 waren etwa 970 Kinder und Jugendliche von Diabetes Typ 2 betroffen.

Besorgniserregender Trend

Ein früher Krankheitsbeginn bedeute eine längere Krankheitsdauer, mehr Belastung und ein höheres Risiko für Komplikationen bereits im jungen Erwachsenenalter, so die Fachleute. Nur mit verbindlichen Präventionsmaßnahmen, die bereits im frühen Kindesalter ansetzten, könne dieser Trend wirksam aufgehalten werden. Eine Veränderung des Lebensstils und eine gesunde Ernährung bleibe die erste Therapie-Option, ergänzt um eine gezielte Medikation. Allerdings seien nur wenige Medikamente derzeit auch für Kinder zugelassen.

Prävention als wirksamste Maßnahme

Die Deutsche Diabetesgesellschaft und die Deutsche Allianz nicht übertragbare Krankheiten (DANK) fordern daher umfassende Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche wirksam vor Übergewicht und Adipositas zu schützen. Dazu zählen die Wissenschaftler*innen eine Einschränkung von Werbung für ungesunde Lebensmittel, wenn diese sich an Kinder richtet, eine Herstellerabgabe auf stark zuckergesüßte Getränke und eine Mehrwertsteuerentlastung gesunder Lebensmittel, verbindliche Qualitätsstandards für die Kita- und Schulverpflegung und mehr Bewegung in Kita, Schule und Alltag.

„Es reicht nicht aus, an die Eigenverantwortung zu appellieren und auf Aufklärung oder Bildungsangebote zu setzen. Wir brauchen verbindliche rechtliche Rahmenbedingungen, die die gesunde Wahl zur einfachen Wahl machen – unabhängig von Herkunft, Bildungsgrad oder Geldbeutel.“
Barbara Bitzer, Geschäftsführerin DDG

Quellen

Weiterführende Informationen

  • Deutsche Allianz nicht übertragbare Krankheiten (DANK

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