Ohne Schulessen kein Ganztag – Tag der Schulverpflegung 2025
Das Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung und die Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Bundesländer haben den bundesweiten Aktionstag gemeinsam mit weit über 300 Teilnehmenden online gestaltet. Im Mittelpunkt: Herausforderungen und Lösungen zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen ab 2026.
Mit dem Schuljahr 2026/27 tritt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen in Kraft – für viele Schulen und Kommunen ein Kraftakt, auch mit Blick auf das Schulessen. Um die Akteure zu stärken, richtete sich die Online-Veranstaltung mit konkreten Angeboten, Praxisbeispielen und fachlichen Impulsen an diejenigen Menschen, die an der Gestaltung des Ganztags beteiligt sind: pädagogisches Fach- und Leitungspersonal, Multiplikator*innen, Speisenanbietende, Träger von ganztägigen Betreuungs- und Bildungsangeboten und politische Entscheidungsträger*innen.
Ohne Schulessen kein Ganztag
Gemeinsame Schulmahlzeiten sind Herzstück des Ganztags: Sie strukturieren den Tagesablauf, bieten Raum für Begegnung und prägen die Kultur des Zusammenlebens. Ohne Schulverpflegung in angemessenen Räumlichkeiten kann Ganztag nicht gelingen. Diese Bedeutung hob Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, in seiner Eröffnungsrede besonders hervor.
„Ein gutes Schulessen macht mehr als satt: Es gibt Energie, fördert die Konzentration, stärkt das Miteinander und legt damit den Grundstein für erfolgreiches Lernen. Ganz wichtig: Es muss den Kindern schmecken. Es ist mir daher ein Herzensanliegen, dass alle Kinder dabei sein können und eine warme, gesunde Mahlzeit erhalten. Ohne ein ausgewogenes und leckeres Essen funktioniert kein Ganztag.“
Durch das Programm führten Wiebke Kottenkamp, Leiterin des Bundeszentrums Kita- und Schulverpflegung, und Franziska Still, Leiterin der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz.
Fachliche Impulse: Chancen der Schulverpflegung im Ganztag
Wie es gelingen kann, Schulessen in den Ganztag zu integrieren, stellte Dr. Stephan Kielblock von der Universität Oldenburg vor. Der Bildungsforscher plädierte dafür, die Verpflegung bei der Ganztagsentwicklung von Anfang an mitzudenken und die Schulmahlzeiten zentral im Schulkonzept zu verankern. Holger Renner, Koordinator für Qualifizierung und Qualitätsentwicklung beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, warb in seinem Input für eine lebendige Schulesskultur, die sich insbesondere in Ritualen, guter Atmosphäre und Mitbestimmung zeigt.
Ganztag in der Praxis: Einblicke aus den Bundesländern
Dass dies in der Praxis gelingen kann, zeigten Beispiele aus den Bundesländern. Christine Gottschalk, Schulleiterin der Martini-Schule Freystadt in Bayern, und Mechthild Wittmer sowie Ramona Senghaas aus der Stadt Steinheim an der Murr in Baden-Württemberg, berichteten von ihren Erfahrungen und stellten ihre Lösungen für eine leckere und gesundheitsförderliche Schulverpflegung im Ganztag vor.
Vertiefter Einstieg: Workshops in Themenräumen
Die Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Bundesländer haben die Teilnehmenden in parallelen Themenräumen eingeladen, intensiver in die Thematik einzusteigen. Im Fokus standen die Gestaltung von Verpflegungskonzepten und die Frage, wie die Mensa ein guter Ort für den Ganztag werden kann. Wichtig auch: Die Verzahnung von Verpflegungsangebot und Bildung, damit erworbene Ernährungskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig wirken. Hierfür stellten die Fachleute der Vernetzungsstellen abwechslungsreiche Bildungsangebote vor. Ein digitaler Markt der Möglichkeiten fasste alle Angebote zusammen.
Schulessen im Ganztag: Sich jetzt auf den Weg machen
Sich auf eine gemeinsame Basis für einen guten Ganztag zu verständigen, Schulessen partnerschaftlich und kooperativ zu gestalten und Kinder und Jugendliche einzubeziehen – auf diese Quintessenz haben sich alle Mitwirkenden und Teilnehmenden verständigt. Wiebke Kottenkamp, Leiterin Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung, bringt es auf den Punkt:
„Wir dürfen das Potenzial von Schulessen im Hinblick auf Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe nicht unterschätzen. Das können wir uns als Gesellschaft schlichtweg nicht leisten.“
Vernetzungsstellen und Bundeszentrum: Unterstützung auf allen Ebenen
Die Online-Veranstaltung hat deutlich gemacht, wie engagiert und motiviert Akteure in Schulen und Kommunen das Thema bereits angehen und wie wichtig es ist, am Ball zu bleiben und diesen Weg weiter zu verfolgen. Dabei werden sie von den Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Bundesländer vor Ort eng begleitet. Auf Bundesebene bündelt das Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung Wissenswertes rund um das Schulessen im Ganztag und stellt Hintergrundinformationen unter anderem auf einer neuen Service-Seite vor.
Alle Service-Angebote zum Tag der Schulverpflegung
Digitaler Markt der Möglichkeiten
- Wo Sie Orientierung und Unterstützung finden:
Service-Seite „Schulessen im Ganztag“
- Dokumentation: Das war der
Tag der Schulverpflegung.
Weiterführende Informationen
Pressemitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung vom 24.09.2025