Schulessen dient sozialem Miteinander
In der Mensa treffen sich Kinder mit Gleichaltrigen und erleben die Mahlzeiten am liebsten als gemeinschaftliches Event. Aus Sicht von Eltern ist das eine wichtige Motivation für ihre Kinder, am Schulessen teilzunehmen.
Eine US-amerikanische Studie hat Eltern befragt, welche sozialen Erfahrungen ihre Kinder in der Schule beim Essen in der Mensa machen. Die Wissenschaftler*innen wollten ebenfalls wissen, inwieweit diese Erfahrungen den Verzehr der Schulmahlzeiten beeinflussen. Im Schuljahr 2021/22 befragten sie per halbstrukturiertem Online-Interview insgesamt 66 Eltern von Schüler*innen an Grund- und weiterführenden Schulen in ländlichen und städtischen Gemeinden in Kalifornien und Maine. Die meisten Eltern (61 %) konnten für ihre Kinder kostenlose oder preisreduzierte Mahlzeiten in Anspruch nehmen.
Schulessen aus Elternsicht
- Aus Elternsicht ist gerade die soziale Interaktion mit Gleichaltrigen eine wichtige Bedeutung von Schulmahlzeiten, so die Studie. Das kann sogar ein Anreiz für ihre Kinder sein, überhaupt an den Schulmahlzeiten teilzunehmen.
- Eltern bewerten positiv, dass das Miteinander in Peer-Gruppen den Verzehr von Mahlzeiten in der Schule befördert, und zwar unabhängig davon, ob ihre Kinder mitgebrachte oder in der Schule zur Verfügung gestellte Mahlzeiten verzehren.
- Gleichwohl sagen Eltern insbesondere jüngerer Schüler*innen, dass ihre Kinder gerne das gleiche Essen verzehren möchten, das auch ihre Freunde essen.
- Vorbildfunktionen und Gruppennormen tragen dazu bei, dass Schüler*innen sich gegenseitig motivieren, unbekannte oder gesündere Lebensmittel zu probieren.
- Eltern berichteten, dass ihre Kinder das soziale Miteinander oder Spielphasen in der Pause mitunter höher priorisierten, als das Essen selbst. Zu kurze Pausenzeiten oder lange Warteschlangen führten dazu, dass Kinder gar nicht essen oder nicht aufessen, damit sie ihre Pause noch Spiel und Spaß mit Gleichaltrigen nutzen können.
Gute Rahmenbedingungen
Um die sozialen Aspekte von Schulmahlzeiten gut zu nutzen und die Teilnahme an der Schulverpflegung zu erhöhen, brauche es in Schulen gute organisatorische Rahmenbedingungen, so die Wissenschaftler*innen. Vor allem sollten Pausen- und Essenszeiten lang genug sein, um nicht beides gegeneinander auszuspielen.
Quelle
- Chapman, Leah & Gosliner, Wendi & Olarte, Deborah & Zuercher, Monica & Ritchie, Lorrene & Orta-Aleman, Dania & Schwartz, Marlene & Polacsek, Michele & Hecht, Christina & Hecht, Kenneth & Patel, Anisha & Ohri-Vachaspati, Punam & Read, Margaret & Cohen, Juliana. (2025). Impact of mealtime social experiences on student consumption of meals at school: a qualitative analysis of caregiver perspectives.
Public health nutrition. 28. 1-29. 10.1017/S1368980024002349.
Weiterführende Informationen
- Qualitätsmanagement-Too
Unser Schulessen
- Bundeszentrum für Ernährung:
Schulleben gestalten