Schulmädchen isst Burger und Donut in der Schule.
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Kalifornien verbietet hochverarbeitete Lebensmittel in Schulkantinen

Mit dem „Real Food, Healthy Kids Act“ verbietet Kalifornien den Einsatz hochverarbeiteter Lebensmittel in der Schulverpflegung. Bis 2035 soll das Gesetz schrittweise umgesetzt werden. Damit ist Kalifornien das erste Land in den USA, das ein derartiges Gesetz erlässt.

Seit dem Schuljahr 2022/23 gilt in Kalifornien das „Universal Meals Program“, mit dem alle Schüler*innen unabhängig vom Einkommen der Eltern täglich kostenloses Schulessen erhalten (Frühstück und Mittagessen). Im Rahmen dieses Programmes wird der jetzt beschlossene „Real Food, Healthy Kids Act“ zur Verbesserung der Qualität der Schulverpflegung umgesetzt. Das Gesetz wurde im kalifornischen Parlament parteiübergreifend beschlossen. Eine Umsetzung soll schrittweise erfolgen:

  • Bis 2028 wird das kalifornische Gesundheitsministerium Kriterien für besonders bedenkliche hochverarbeitete Lebensmittel („ultraprocessed foods of concern“) erarbeiten, außerdem Lebensmittel definieren, die nicht für die Schulverpflegung geeignet sind („restricted school food“).
  • Ab 2029 sollen Schulen damit beginnen, Lebensmittel beider Kategorien aus ihrem Verpflegungsangebot zu streichen.
  • Ab 2032 dürfen Anbieter diese Lebensmittel nicht mehr an Schulen liefern.
  • Ab 2035 ist das Gesetz verpflichtend umzusetzen, d. h. kein Schulverpflegungsangebot (Frühstück und Mittagessen) darf Lebensmittel aus den genannten Kategorien enthalten.


Die Anzahl der Schulmahlzeiten, die in Kalifornien im Schuljahr 2025/26 ausgegeben werden, wird auf eine Milliarde geschätzt (Schätzungen für Deutschland: 600 Millionen jährlich).

Schulessen ohne UPF

Hochverarbeitete Lebensmittel (ultra-processed food; UPF) sind in der Regel energiereich, nährstoff- und ballaststoffarm und sie enthalten zu viel Salz, Zucker und Fett. Ihr Verzehr wird mit einer Reihe gesundheitlicher Risiken in Verbindung gebracht, unter anderem mit Übergewicht und Adipositas, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen. Als sehr negativ wird ihr Verzehr in Bezug auf die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens bei Kindern bzw. die kindliche Geschmacksentwicklung bewertet. In Kalifornien könnten im Sinne der Qualitätsentwicklung auch Lebensmittel in diese Kategorien fallen, die Emulgatoren, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker, Aromastoffe oder Süßungsmittel enthalten.

Hochverarbeitete Lebensmittel: Hoher Verzehr bei Kindern und Jugendlichen

Daten der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zeigen (für 2021 bis 2023), dass Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 18 Jahren im Durchschnitt etwa 62 % ihres Kalorienbedarfes durch hochverarbeitete Lebensmittel decken. Sandwiches (einschließlich Burger), süße Backwaren, herzhafte Snacks und gesüßte Getränke waren vier der fünf wichtigsten Kalorienquellen bei Jugendlichen. Etwa 33 % der Kinder im Alter von 12 bis 19 Jahren zeigen verschiedene Vorstufen von Typ-2-Diabetes (Prädiabetes).

Quellen

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