Eine Fachkraft sitzt mit Kita-Kindern am Tisch.
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Weniger Fachkräfte in Kitas

In den meisten Bundesländern geht die Quote für Fachkräfte in Kita-Teams weiter zurück. Die Auswertung der Bertelsmann Stiftung zeigt dabei große Unterschiede zwischen Kommunen innerhalb eines Bundeslandes. Einen wesentlichen Treiber für diese Entwicklung sehen die Fachleute im anhaltenden Kostendruck.

Der Anteil an Kitas, in denen vergleichsweise viele qualifizierte Fachkräfte arbeiten, ist von 2023 zu 2024 in zehn der 16 Bundesländer gesunken. In fünf Ländern gab es einen leichten Anstieg. Im Durchschnitt aller Bundesländer liegt die Fachkraft-Quote pro Kita bei 72 % (ostdeutsche Bundesländer 87 %, westdeutsche Bundesländer 69 %). Das geht aus einer neuen Auswertung der Bertelsmann Stiftung hervor, die bereits für die Jahre 2017 bis 2023 eine sinkende Fachkraft-Quote konstatiert hatte (Ländermonitor 2024, wir berichteten). Damit setzt sich der negative Trend in den meisten Bundesländern fort (siehe Abbildung).

Bundesländer: Unterschiede auf kommunaler Ebene

Auf kommunaler Ebene zeigen sich jedoch große Unterschiede (siehe Abbildung).  Die zehn Kreise bzw. kreisfreien Städte, die den höchsten Anteil an Kitas mit hoher Fachkraft-Quote aufweisen, liegen in ostdeutschen Bundesländern, während die zehn Kreise mit dem niedrigsten Anteil in Bayern zu finden sind. Die Spannweite der Fachkraft-Quoten in den Kreisen reicht bundesweit von 94 % bis 2 %. Große Unterschiede bestehen auch innerhalb der Bundesländer. Am Beispiel Hessen und Nordrhein-Westfalen zeigen sich Spannweiten von 57 bzw. 53 % zwischen Landkreisen und Städten.

Für mehr Kita-Plätze: Begriff der Fachkraft wird aufgeweicht

Die sinkenden Fachkraft-Quoten führt die Bertelsmann Stiftung darauf zurück, dass immer mehr Angehörige anderer Berufsfelder pädagogische Aufgaben in einer Kita übernehmen dürfen – um mehr Kita-Plätze zu schaffen. Alle Bundesländer würden mittlerweile in unterschiedlicher Ausgestaltung auch Berufsgruppen ohne fachlich einschlägige Qualifikation als Fachkräfte bezeichnen, so eine weitere Analyse der Fachleute, die hierfür unter anderem Landesgesetze für den Kita-Bereich von 2019 bis 2025 untersucht haben. Das Aufweichen des Fachkraft-Begriffes sehen die Expert*innen jedoch kritisch. Diese Entwicklung sei zum großen Teil dem Kostendruck im System geschuldet, denn Mitarbeitende mit niedrigerer Qualifikation verursachten weniger Kosten.

Quellen

  • Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 30. September 2025: Gute Kita-Qualität in den Kommunen sichern – eine Investition in die gesellschaftliche Zukunft
  • Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 30. September 2025: Wer darf in KiTas pädagogisch tätig sein? Veränderungen rechtlicher Rahmenbedingungen und ihre Bedeutung für die Professionalisierung frühkindlicher Bildung (2019–2025)

 

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