Ein Mädchen isst in der Kita Obst.
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Kita- und Schulverpflegung in Sachsen-Anhalt: Erhebung zeigt Preise und Strukturen

In Sachsen-Anhalt liegen aktuelle Daten zu den Verpflegungsstrukturen in der Kita- und Schulverpflegung vor. Neben aktuellen Preisen hat die Studie auch Rahmenbedingungen zur Verpflegung sowie Kenntnisstand und Anwendung der DGE-Qualitätsstandards untersucht.

Die Erhebung fand im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Hochschule Anhalt statt und wurde von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen-Anhalt fachlich und organisatorisch begleitet. Es wurden 1.298 Kitas und 859 Schulen per elektronischem Fragebogen befragt. Die Rücklaufquote lag bei 33,3 % (397 Kitas und 322 Schulen). Ziel der Erhebung war, Fachinstitutionen und Entscheidungsträgern vor dem Hintergrund von Kostendiskussionen einen Überblick über die aktuelle Preissituation zu geben.

Gesunde Ernährung in Kitas – zentrale Ergebnisse:

  • Warmverpflegung: In den meisten Kitas (88 %) wird das Essen warm angeliefert, überwiegend von regionalen Speisenanbietern (62 %; überregional 20 %).
  • Warmhaltezeiten: Diese sollen als gesamter Zeitraum zwischen Ende der Produktion und bis zur Ausgabe an den letzten Tischgast drei Stunden nicht übersteigen. 59 % der Kitas berichten eine Warmhaltezeit nach Wareneingang von bis zu einer Stunde. Im Durchschnitt liegt die Warmhaltezeit bei 64 Minuten in der Einrichtung. Angaben zur Warmhaltezeit vor Anlieferung liegen nicht vor.
  • DGE-Qualitätsstandard: In mehr als drei Viertel (76 %) der befragten Kitas ist der DGE-Qualitätsstandard sehr gut bzw. teilweise bekannt. Dabei hat der Bekanntheitsgrad in den letzten Jahren deutlich zugenommen (2017: 53 %). In mehr als der Hälfte der Kitas (54 %), denen der DGE-Qualitätsstandard bekannt ist, wird dieser als Bestandteil vertraglicher Vereinbarungen mit dem Speisenanbieter berücksichtigt.
  • Preis: Für ein Mittagessen bezahlen die Eltern im Durchschnitt 3,38 Euro. Dabei liegt die Spannbreite je nach Landkreis zwischen 3,07 Euro und 3,70 Euro.

Schulessen in Sachsen-Anhalt – zentrale Ergebnisse

  • Warmverpflegung: In fast allen Schulen (91 %) wird das Essen warm angeliefert, überwiegend von regionalen Speisenanbietern (61 %; überregional 22 %).
  • Warmhaltezeiten: 55 % der Schulen berichten eine Warmhaltezeit nach Wareneingang bis zu einer Stunde. Im Durchschnitt liegt die Warmhaltezeit bei 72 Minuten in der Schule. Angaben zur Warmhaltezeit vor Anlieferung liegen nicht vor.
  • DGE-Qualitätsstandard: Im Vergleich zu den Kitas ist der DGE-Qualitätsstandard nur in 48 %) der befragten Schulen sehr gut bzw. teilweise bekannt, 52 % ist der Standard nicht bekannt. Trotzdem ist der Bekanntheitsgrad in den letzten Jahren gewachsen (2017: 37 %). In 49 % der Schulen, denen der DGE-Qualitätsstandard bekannt ist, wird dieser als Bestandteil vertraglicher Vereinbarungen mit dem Speisenanbieter berücksichtigt.
  • Preis: Für ein Mittagessen bezahlen die Eltern im Durchschnitt 4,05 Euro. Dabei liegt die Spannbreite je nach Landkreis zwischen 3,39 Euro und 4,59 Euro.

Preise kommunal unterschiedlich: Keine Vergleichbarkeit möglich

Die Erhebung hat gezeigt, dass die Dienstleistungen rund um die Mittagsverpflegung sehr heterogen wahrgenommen werden. Während in den Kindertagesstätten im Wesentlichen hauswirtschaftliches oder pädagogisches Personal des Trägers die Zubereitung (43 %) und Ausgabe der Speisen (69 %) übernimmt, wird das in den Schulen überwiegend vom Personal des Speisenanbieters übernommen (76 % Zubereitung, 72 % Ausgabe).

Regional oder kommunal unterschiedliche Preise für die Schul- oder Kitaverpflegung hängen stark von der Anzahl der Essensteilnehmenden ab (je mehr essen, desto geringer der Einzelpreis), das hat die DGE-Studie zu Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung gezeigt. Preise sind außerdem davon beeinflusst, inwieweit der Träger die Mahlzeitenversorgung direkt oder indirekt subventioniert bzw. welche Dienstleistungen konkret über den Mahlzeitenpreis abgerechnet werden. Es ist ebenfalls preisbeeinflussend, welche Lebensmittel zum Einsatz kommen und wie flexibel das Angebot gestaltet ist. Eine pauschale Vergleichbarkeit von Mahlzeitenpreisen ist damit nicht möglich, vielmehr braucht es mehr Transparenz darüber, wie sich Mahlzeitenpreise zusammensetzen. 

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