Baby spielt im Sitzen auf einem Teppich mit einem Holzspielzeug.
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Weltstillwoche 2025 mit Botschaft an Fachkräfte: Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten ist streng geregelt

Mit dem diesjährigen Motto „Du entscheidest. Nicht die Werbung.“ richtet sich die Weltstillwoche an Fachkräfte und Eltern, die Säuglinge mit industriell hergestellter Säuglingsanfangs- und Folgenahrung versorgen. Die Hintergrundinformationen sind auch für die Kindertagespflege interessant.

Aus Gesundheits- und Verbraucherschutzgründen ist die Vermarktung von industriell hergestellter Säuglingsanfangs- und Folgenahrung gesetzlich streng geregelt. Die „Delegierten Verordnung (EU) 2016/127“ definiert nicht nur die Zusammensetzung und Kennzeichnung von Muttermilchersatzprodukten, sondern formuliert auch Anforderungen für ihre Bewerbung.

Netzwerk Gesund ins Leben: Fachpersonal vor Interessenkonflikten schützen – unabhängige Beratung stärken

Hersteller von Muttermilchersatzprodukten sprechen Fachkräfte gezielt mit Geschenken und anderen Zuwendungen an, um davon bei Familien zu profitieren. Darauf weist das Netzwerk Gesund ins Leben zur Weltstillwoche 2025 hin. Die Forschung belege, dass Geschenke unbewusst zu Dankbarkeit oder Gegenleistung motivierten, so die Fachleute. Die gesetzliche Werberegulierung solle sicherstellen, dass Fachkräfte unbeeinflusst von kommerziellen Interessen beraten. Denn Familien vertrauen ihren betreuenden Fachkräften und folgen häufig ihrem Rat.

So ist es beispielsweise verboten, in Wartezimmern von Arzt-Praxen Elterninformationen oder Gratisproben für Anfangs- und Spezialnahrung auszulegen. Auch dürfen Hersteller und Vertreiber von Säuglingsanfangsnahrung keine kostenlosen oder verbilligten Erzeugnisse, Proben oder irgendein anderes Werbegeschenk an die Öffentlichkeit oder an Schwangere, Mütter und deren Familienmitglieder verteilen, sei es direkt oder indirekt über das Gesundheitswesen oder Angehörige von Gesundheitsberufen.

Rat an Fachkräfte: Unabhängig informieren und entscheiden

Das Netzwerk Gesund ins Leben rät: Fachpersonal macht sich unabhängig, wenn es keine Kontakte zu Herstellern von Muttermilchersatzprodukten pflegt, keine von Herstellern bezahlten Vorträge hält, keine Elterninformationen, Gratisproben, Werbung oder Geschenke annimmt und sich aus unabhängigen Quellen informiert. So schützt es sich und Familien zuverlässig vor Einflussnahme und möglichen Interessenkonflikten.

Hintergrundinformation

Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Zeit vor der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Basis dafür sind die fachlich gesicherten, konsentierten Handlungsempfehlungen. Das Netzwerk stellt Informationen für Fachkreise, Familien und Presse zur Verfügung. Darüber hinaus wirkt das Netzwerk auf strukturelle Rahmenbedingungen ein, um Familien und Multiplikator*innen im Alltag zu unterstützen.

Aktionen und Materialien des Netzwerks Gesund ins Leben rund um die Weltstillwoche 2025 vom 29. September bis 5. Oktober: 

  • Broschüre „Werbung für Muttermilchersatzprodukte: Was ist bei Flaschenmilch erlaubt, was nicht?“, zur Bestellung
  • Media-Kit zur Weltstillwoche zum Download
  • Website zur Weltstillwoche 2025
  • BZfE-Lunchtalk „Werbung für Muttermilchersatzprodukte: Was ist erlaubt und was nicht?“ 02.10.2025, 12:00–13:30 Uhr, zur Anmeldung


Weitere Informationen finden Sie in der Pressemeldung.

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