Zwei Mädchen im Grundschulalter am Tisch einer Mensa, das Mittagessen vor sich.
Quelle: AdobeStock © Halfpoint

Ohne Schulessen kein Ganztag

Essen und Trinken ist ein den Schultag begleitendes Element, das Kinder und Jugendliche in ihrem Lernen und Erleben unterstützt und ein gesundes Aufwachsen ermöglicht. Wir zeigen, worauf es bei der Organisation ankommt.

Wenn Kinder bis zu acht Stunden am Tag in der Schule verbringen, ist die Schule nicht nur Lern- sondern auch Lebensort. Das Mittagessen ist ein wichtiger Bestandteil ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote und gehört selbstverständlich zum Ganztag dazu. Zu einer gelungenen Schulverpflegung gehören aber auch Zwischenmahlzeiten am Vor- oder Nachmittag wie Frühstück oder Snacks. Kinder und Jugendliche brauchen über den ganzen Tag hinweg möglichst kostenlos Zugriff auf Trink- oder Leitungswasser. 

Worauf es ankommt

Gemeinsam gestalten: Damit Schulessen dauerhaft gelingt, ist es wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. So können Sie als Träger und Schule in gemeinsamer Verantwortung ein gesundheitsförderliches und nachhaltiges Verpflegungsangebot schaffen, das alle Tagesmahlzeiten einbezieht und die Wünsche und Bedarfe der Schüler*innen berücksichtigt. Ihre Entscheidungen setzen dafür den Rahmen.

Kinder und Jugendliche einbeziehen: In der Mensa steht die Orientierung an Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt – verbunden mit einer angenehmen Essatmosphäre. Nur so steigt die Chance, dass ein gesundes Angebot langfristig Akzeptanz findet. Für die Akzeptanz ist es entscheidend, Schüler*innen an der Gestaltung der Verpflegung aktiv zu beteiligen.

Einheitliches Verständnis fördern: Wissenschaftlich fundiert bildet der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen die Basis für gesundheitsförderliches und nachhaltiges Schulessen. Die Empfehlungen wenden sich an alle Entscheidungsträger*innen in Schulen und in der Schulverwaltung sowie an Speisenanbieter*innen.

Unterstützung in Anspruch nehmen

Vernetzungsstellen Schulverpflegung

In allen Fragen zu einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigeren Schulverpflegung sind die Vernetzungsstellen Schulverpflegung die richtigen Ansprechpartner. Wenn Sie professionelle Beratung und Begleitung suchen, finden bei den Vernetzungsstellen Hilfe. Die Vernetzungsstellen sind in allen Bundesländern aktiv und kennen die regionalen Anforderungen und Strukturen am besten.

Nehmen Sie Kontakt mit der Vernetzungsstelle Ihres Bundeslandes auf. 

DGE-Serviceportal Schule plus Essen = Note 1

Das Serviceportal der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. zum DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen: Sie finden praxisorientierte Informationen zu den wissenschaftlich fundierten Empfehlungen für die Schulverpflegung. 

Portal Schule plus Essen = Note 1

Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung

Wir unterstützen die Qualitätsentwicklung in der Schulverpflegung auf Bundesebene. Eines unserer zentralen Anliegen ist es, vorhandene Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung in Schulen zu bündeln, zu koordinieren und weiterzuentwickeln, damit die Verantwortlichen vor Ort die passenden Instrumente an die Hand bekommen, um mehr Qualität in der Verpflegung zu realisieren.

  • Auf unserer Webseite finden Sie Studien, Leitfäden, Handlungsempfehlungen oder Checklisten zur Schulverpflegung in unserer Arbeitshilfendatenbank.
  • Unsere E-Learning Angebote bieten Ihnen aktuelles Wissen und Hilfestellung zu verschiedenen Schwerpunktthemen.
  • Wir veröffentlichen außerdem regelmäßig aktuelle Entwicklungen zur Verpflegung in der Kindertagesbetreuung und in Schulen.

Hier können Sie sich für unseren Newsletter anmelden.

Drei gute Gründe für Qualitätsstandards

Der DGE-Qualitätsstandard legt mit konkreten Empfehlungen die Basis für eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Schulverpflegung. Die Empfehlungen wenden sich an alle Entscheidungsträger*innen in Schulen und in der Schulverwaltung sowie an Speisenanbieter*innen.

Basis für gesundheitsförderliche und nachhaltige Schulverpflegung

Wissenschaftlich fundiert bildet der DGE-Qualitätsstandard die Basis für eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Verpflegung in Schulen. Die Anwendung schafft für alle Beteiligten viel Sicherheit im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Nährstoff- und Energieversorgung. 

Dass Kinder und Jugendliche dort, wo sie sich den ganzen Tag aufhalten, lecker und ausgewogen essen und trinken, ist besonders wichtig. Denn insgesamt zeigt sich in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen Verbesserungsbedarf:

  • Sie essen zu wenig Obst, Gemüse und (Voll-)Getreideprodukte, außerdem zu viel Fleisch- und Wurstwaren.
  • Als besonders kritisch betrachten Wissenschaftler*innen den zu hohen Zuckerverzehr. 
  • In Deutschland sind 15,4 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig, etwa 6 % von ihnen sind adipös. Das entspricht ungefähr 1,9 Millionen übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, darunter 800.000 mit Adipositas.

Eine gesunde Schulverpflegung auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen hat deshalb in vielerlei Hinsicht ein hohes Präventionspotenzial. Gesundheitsförderliches Essen und Trinken trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche ihre geistigen, körperlichen und sozialen Potenziale zur Entfaltung bringen und in Gesundheit und Wohlbefinden aufwachsen können.

Lesen Sie mehr zur Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. 

Ausgangspunkt für Qualitätsentwicklung

Die wissenschaftlichen Empfehlungen berücksichtigen gleichermaßen Gesundheits- und Klimaschutz. Sie geben allen Beteiligten bei der Gestaltung der Schulverpflegung eine wichtige Orientierung.

Praxisorientierte Kriterien berücksichtigen entlang der gesamten Prozesskette alle Bereiche der Verpflegungsorganisation: Das umfasst die Ausgewogenheit der Mahlzeiten ebenso wie akzeptanzfördernde und organisatorische Aspekte, Fragen des Hygienemanagements oder vertragliche Regelungen. 

Der Qualitätsstandard ist damit ein wichtiges Instrument für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. Eine Verankerung kann z. B. in Form einer Leitlinie auf landes- oder kommunalpolitischer Ebene erfolgen oder Basis für einen qualitativen Anspruch an die Schulverpfleugng im schulischen Verpflegungskonzept sein. 

Lesen Sie mehr zur Qualitätsentwicklung in der Schulverpflegung.

Gemeinsamer Rahmen für Vielzahl der Akteure

An der Entwicklung und Sicherung von Qualität auf allen Ebenen sind verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen und Interessen beteiligt. Die heterogene Schullandschaft führt außerdem zu unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedarfen in Schulen und Kommunen.Viele Faktoren haben also Einfluss darauf, ob das Essen schmeckt und von den Schüler*innen akzeptiert wird und gleichzeitig Anforderungen an Gesundheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllen.

Im Prozess der Qualitätsentwicklung ist es daher eine wichtige Aufgabe, Interessensgruppen an einen Tisch zu bringen und einen gemeinsamen Rahmen zu schaffen. Bestenfalls verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: ein gesundes Mittagessen mit einer großen Akzeptanz in der Schulgemeinde. Orientiert sich dieses Ziel an Qualitätsstandards, lassen sich gleichberechtigte und vergleichbare Verhältnisse schaffen, die allen Kindern und Jugendlichen zugute kommen.

Praxisbeispiele in Ländern und Kommunen zeigen zudem, dass, je verbindlicher ein Qualitätsrahmen verankert ist, desto höher der Umsetzungsgrad ist. So ist der DGE-Qualitätsstandard bereits in fünf Bundesländern verpflichtend anzuwenden.

Welche Akteure sich am Qualitätsentwicklungsprozess beteiligen und mit welchen Verantwortlichkeiten sie mitwirken, lesen Sie in unserer Übersicht

Anregungen und Hilfen zur Umsetzung

Coverbild DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen

DGE-Qualitätsstandard: Materialien zur Umsetzung (Primarstufe)

In unserer Arbeitshilfendatenbank finden Sie zahlreiche Materialien zur Umsetzung und Anwendung des DGE-Qualitätsstandards in Schulen (Primarstufe).

Coverbild DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen

DGE-Qualitätsstandard: Materialien zur Umsetzung (Sekundarstufe)

In unserer Arbeitshilfendatenbank finden Sie zahlreiche Materialien zur Umsetzung und Anwendung des DGE-Qualitätsstandards in Schulen (Sekundarstufe).

Logo und Startseite des Qualitätsmanagement-Tools Unser Schulessen

Unser Schulessen

Digitales Qualitätsmanagement mit dem Tool Unser Schulessen.

Jugendliche Schülerin steht in der Mensa an der Salatbar.

Göttingen: Kommunal aus einer Hand

In Göttingen wird die Verpflegung aller kommunalen Kindertageseinrichtungen und Schulen zentral und mit einheitlichen Verpflegungsstandards organisiert.

Unsere Publikationen

Schulessen besser machen: Wege für Träger

Der Flyer zeigt Wege für mehr Qualität in der Schulverpflegung auf und macht auf Unterstützungsangebote aufmerksam.

Leitfaden Beschaffung von Schulverpflegung

Der Leitfaden bereitet die komplexen Inhalte zum Beschaffungsmanagement von Schulverpflegung ab und berücksichtigt den gesamten Beschaffungsprozess von der Ausschreibung bis zur Vergabe.

Kosten und Preisstrukturen in der Schulverpflegung (KuPS) – Handreichung für Träger

Kosten und Wirtschaftlichkeit der Schulverpflegung im Fokus – eine Handreichung für Schul- und Sachaufwandsträger

Weiterführende Angebote zum Ganztag