Schulkinder in Großbritannien sitzen in ihrer Schulklasse.
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Großbritannien weitet Programm für kostenloses Schulessen aus

Ab 2026 weitet Großbritannien das kostenlose Schulverpflegungsprogramm auf weitere 500.000 Kinder aus. Damit erhalten alle Kinder aus armutsbetroffenen Haushalten ein kostenloses Mittagessen in ihrer Schule. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie der britischen Regierung gegen Kinderarmut.

Mit dem Start des neuen Schuljahres in 2026 wird in Großbritannien die Anspruchsberechtigung für kostenloses Schulessen ausgeweitet: Zukünftig erhalten alle Kinder aus Haushalten mit staatlicher Grundsicherung (Universal Credit) Zugang zu kostenfreiem Schulessen.

Einkommensgrenze abgeschafft

Bislang war die Schulverpflegung für Kinder aus Familien bis zu einer Einkommensgrenze von 7.400 Pfund (etwa 8.600 Euro) pro Jahr kostenlos. Diese Grenze wird nun abgeschafft. Damit erhalten rund eine halbe Million mehr Kinder und Jugendliche ein kostenloses Schulessen. Die Maßnahme ist Teil des Programms „Plan for Change“ der britischen Regierung, mit der Familien mit niedrigem Einkommen entlastet werden sollen. Das Programm zielt insgesamt darauf ab, gleichberechtigte Teilhabe- und Bildungschancen zu ermöglichen.

Kostenloses Schulessen entlastet armutsgefährdete Haushalte

Die Verantwortlichen rechnen mit einer Entlastung der Eltern von bis zu 500 Pfund jährlich (etwa 580 Euro). Kostenloses Schulessen entlastet konkret das gesamte Haushaltbudget armutsbetroffener Familien. Es stellt außerdem sicher, dass Kinder und Jugendliche mindestens eine gesundheitsförderliche Mahlzeit am Tag essen.

Qualitätsstandards werden überarbeitet

Gleichzeitig hat die Regierung eine Überarbeitung und Aktualisierung der Schulverpflegungsstandards angekündigt. Für die gesamte Maßnahme hat das Bildungsministerium eine Milliarde Pfund (etwa 1,2 Mrd. Euro) bis 2029 eingeplant. Weiterhin investiert die Regierung 13 Millionen Pfund (etwa 15 Millionen Euro) in gemeinnützige Wohlfahrtsverbände in ganz Großbritannien, um frische aber überschüssige Lebensmittel aus der landwirtschaftlichen Produktion armutsbetroffenen Kommunen zur Verfügung zu stellen, auch für die Schulverpflegung.

Ernährungsarmut als Folge von Armut

Familien, die über wenig Einkommen verfügen, haben meist auch zu wenig Ressourcen für eine gesundheitsförderliche Ernährung. Fehl- und Mangelernährung und auch Hunger sind häufige Folgen. In Deutschland ist ein Viertel der armutsgefährdeten Haushalte mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 17 Jahren von Ernährungsarmut betroffen. Kinder und Jugendliche in Armut haben schlechtere Gesundheits-, Bildungs- und Teilhabechancen.

Quellen

  • Newsletter Research Consortium for School Health and Nutrition Juni 2025
  • Ankündigung der Britischen Regierung
  • BBC News
  • 15. DGE-Ernährungsbericht (2024): Die Ernährungs- und Gesundheitssituation armutsgefährdeter Familien mit minderjährigen Kindern – Ergebnisse der Studie MEGA_kids. Publikation zum Download

 

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